Asphaltieren – das lernen unsere Straßenbauauszubildenden der Klassen BT1 und BT2 des Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskollegs in Münster normalerweise direkt auf der Baustelle und auf dem Lehrbauhof. In der letzten Woche war alles anders. Ausgestattet mit einer Virtual Reality-Brille und Joysticks ging es auf die Walze und ran ans Asphaltieren. Allerdings nur virtuell, in einer eigens dafür konzipierten VR-Simulation. Dabei mussten die angehenden Straßenbauer*innen immer wieder stressige Situationen meistern oder unter Zeitdruck „arbeiten“.
Mit der Simulation möchte die Münsteranerin Inka Raestrup die so genannte Situation Awareness, also die „Situationsaufmerksamkeit“ von Straßenbauer*innen erforschen. Inka Raestrup ist Wirtschaftspsychologin und studiert derzeit im Masterstudiengang an der Uni Twente/Enschede in den Niederlanden „Erziehungswissenschaften & Technologie“ mit Schwerpunkt Personalentwicklung und führt die Experimentalstudie zur Situation Awareness im Rahmen ihrer Masterarbeit durch.
In ihrer Studie untersucht sie unter anderem, wie angehende Straßenbauer*innen auf unterschiedliche Rahmenbedingungen reagieren. Die wichtigste Frage ihrer Arbeit ist dabei: Welchen Einfluss haben Faktoren wie Stress und Zeitdruck auf das Fahren mit der Walze? Und: Ist es möglich durch das Training mit der VR-Brille Erfahrungen zu schaffen, die auch jungen Straßenbauern helfen, in brenzligen Situationen schnell Kontrolle über die Walze zu erlangen?
Praxisunterricht mit der VR-Brille – für die Schüler*innen der BT 1 und 2 war das eine ganz neue Erfahrung. Aber eine sehr spannende!
