Für viele ist er ganz neu, vor allem für viele Schüler*innen und die neueren Lehrer*innen am Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskolleg. Für viele Lehrer*innen, die schon länger am WEvKB arbeiten, ist er „wieder da“. Sie kennen ihn schon als stellvertretenden Schulleiter.
Seit dem 1. Februar ist Gregor Ingenhorst unser neuer Schulleiter. Höchste Zeit, ihn einmal „so richtig“ vorzustellen!
Wer ist er eigentlich? Warum ist er bei uns und wie will er unsere Schule leiten? Fragen über Fragen, die sich auch die Schülervertretung (SV) gestellt hat.
Gregor Ingenhorst hat sie den SV-Vertretern Silas Allner (Tischler), Maik Rosemann (Berufskraftfahrer), Maren Molitor und Jan Demmer (beide Bauzeichner) im Interview beantwortet:
SV: Herr Ingenhorst, Sie sind seit kurzem unser neuer Schulleiter. Würden Sie sich kurz vorstellen? Es interessiert uns natürlich besonders, wie Sie hier am Ketteler-Berufskolleg gelandet sind!
Schulleiter Gregor Ingenhorst: Ich bin im westlichen Münsterland, genauer gesagt in Vreden, groß geworden. Nach der Schule habe ich erstmal eine handwerkliche Berufsausbildung absolviert. „Etwas solides“! Meine Familie kommt ursprünglich aus der Landwirtschaft und dem Handwerk. Schon früh habe ich gerne handwerklich gearbeitet. Mein Vater hat eine kleine Werkstatt im Keller. Dort habe ich als Kind viel getüftelt und zum Beispiel kleine Windkraftanlagen gebaut, die mit einem Fahrraddynamo Strom für ein bisschen Licht erzeugt haben.
Dies war der Grundstein, auf dem ich dann das Maschinenbaustudium aufgebaut hatte. Während des Studiums habe ich gemerkt, reiner Maschinenbau hat wenig mit Menschen zu tun und ich habe immer gerne mit Menschen gearbeitet. Im Studium war das für mich eine Selbstverständlichkeit. Wir haben gemeinsam an Projekten gearbeitet, haben uns zusammen auf Prüfungen vorbereitet und ich habe dabei gemerkt, dass es mir total Spaß macht, mit Leuten zusammenzuarbeiten und vor allem auch, anderen Dinge (Inhalte) zu vermitteln.
So bin ich an das Berufsschullehramt gekommen. Mein Wunsch war es, mit jungen Menschen zu arbeiten, Berufspraxis und Theorie zu verbinden, aber auch etwas mit alternativen Energien, modernen Techniken, usw. zu machen.
An diese Schule bin ich nach meinen ersten Jahren am Pictorius-Berufskolleg in Coesfeld, als stellvertretender Schulleiter gekommen. Danach bin ich in die Schulaufsicht (Bezirksregierung Münster) gewechselt und als Herr Berger frühzeitig in den Ruhestand ging, habe ich mich auf diese Stelle beworben und nun bin ich hier.
SV: Uns interessiert allerdings auch noch, was Sie außerhalb der Schule machen. Bauen Sie heute auch noch Windkraftanlagen mit Dynamo?
Schulleiter Gregor Ingenhorst: Nein, das nicht mehr. Aber etwas, was ich bis heute gerne mache, ist handwerklich oder gärtnerisch zu arbeiten. Spaß macht mir auch das Kochen und Backen, dies lässt sich mit dem Gärtnern natürlich gut verbinden. Zudem habe ich auch immer gerne Sport gemacht, Rennradfahren zum Beispiel.
SV: Werden Sie denn neben Ihrer Tätigkeit als Schulleiter auch noch als Lehrer unterrichten und wenn ja, welche Fächer?
Schulleiter Gregor Ingenhorst: Als Schulleiter unterrichte ich nicht mehr so viel, mache ich aber total gerne. Ich freue mich schon auf den Unterricht bei den Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker*innen.
SV: Warum wollten Sie Schulleiter werden? Was hat Sie dazu bewogen? Und warum an dieser Schule?
Schulleiter Gregor Ingenhorst: Die Fragen finde ich ganz spannend. Ich habe immer gerne als Lehrer gearbeitet und mir war es immer wichtig, die Ausbildung für die Schüler*innen zu verbessern. Deswegen habe ich mir damals am Berufskolleg in Coesfeld überlegt, wie wir eine ganzheitliche Ausbildung hinkriegen, die nicht nur auf einen Beruf abzielt, sondern auch auf die Kompetenzentwicklung bei Schülern in vielfacher Hinsicht.
Wir als Lehrer haben mit Ihnen jeden Tag junge Menschen vor uns, die später eine Verantwortung übernehmen müssen für unsere Gesellschaft. Und das nicht nur als Wahlbürger, sondern auch als Bürger*innen, die unsere Gesellschaft mitgestalten. Dabei müssen wir Ihnen helfen, sich zu entwickeln und Sie dazu befähigen, eigenverantwortlich zu handeln, um das eigene Leben zu gestalten, den eigenen Beruf zu gestalten, aber auch Verantwortung für sich und andere auf dieser Welt zu übernehmen. Das ist mir ein wichtiges Anliegen und das ist etwas, was ich auch in der Schule weiterbringen will.
SV: Also, Sie wollen bewirken in der Schülergeneration?
Schulleiter Gregor Ingenhorst: Ja, genau. Als Lehrer*innen tragen wir Verantwortung für die nächste Generation und Sie tragen Verantwortung für das, was aus der nächsten Generation wird. Müllproblematik, Ressourcenverschwendung, CO2-Problematik, die Konflikte in der Welt – es gibt genügend „Baustellen“.
SV: Sie haben ja eben schon gesagt, dass Sie versuchen, den Unterricht weiterzuentwickeln. Haben Sie da denn auch schon konkrete Vorstellungen, wie das hier an der Schule umgesetzt werden kann?
Schulleiter Gregor Ingenhorst: Ich habe in den letzten Wochen viele viele Gespräche hier im Haus geführt und ich habe gemerkt, dass es viele Ideen gibt, wie wir Schule weiterentwickeln können. Als Schulleiter kann ich allein nichts machen, ich kann Impulse geben. Die Weiterentwicklung von Schule ist ein Prozess, der sich aus der Schule heraus entwickeln muss. Und darin sind auch Sie als Schüler*innen wichtig und gefragt, weil sie die Antworten geben auf zentrale Fragen wie: Was funktioniert? Was funktioniert weniger? Was sind Bedürfnisse, die wir als junge Generation haben? Als Schulleiter sehe ich mich als Moderator, Vermittler, Kommunikator an dieser Stelle.
SV: Sie haben natürlich Recht, dass Sie da eher als Moderator fungieren, aber natürlich geben Sie dann auch das entschlüsselnde „Go“ zur Umsetzung von Ideen. Jetzt haben Sie gesagt, dass bei diesen Ideen natürlich auch die Schüler*innen eine große Rolle spielen. Wird es denn für uns in Zukunft die Möglichkeit geben, an solchen Entwicklungen teilzuhaben?
Schulleiter Gregor Ingenhorst: Das will ich doch schwer hoffen, dass es nicht nur die Möglichkeit gibt, sondern dass die Schüler*innen sich an der Stelle auch wirklich beteiligen.
SV: Werden wir denn als SV Unterstützung von Ihnen bekommen? Beispielsweise für einen SV-Tag, an dem wir in der Unterrichtszeit Zeit bekommen, uns diese Ideen auch zu überlegen?
Schulleiter Gregor Ingenhorst: Ja, aber, das ist wieder meine Verantwortung als Schulleiter, das darf nur nicht zulasten des Erfolges Ihrer persönlichen Berufsausbildung gehen.
SV: Ja, schön, dann danken wir für Ihr Interview. Wir hätten nur noch eine Frage: Gibt es denn schon eine stellvertretende Schulleitung?
Schulleiter Gregor Ingenhorst: Die Stelle ist heute ausgeschrieben.
SV: Dann kommen wir in einer Woche nochmal wieder.
Schulleiter Gregor Ingenhorst: Nein, ich kann Ihnen sagen, wie das abläuft. Wir als Schule haben keinen Einfluss auf das gesamte Verfahren, das wird von der Bezirksregierung abgewickelt.
Aber im Moment kommen wir auch ohne stellvertretende Schulleitung ganz gut zurecht. Es gibt hier ein engagiertes und tolles Kollegium sowie eine erfahrene erweiterte Schulleitung, die alle gut zusammenarbeiten. Auch ein Grund, warum ich mich hier beworben habe 😉. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben.
SV: Wir danken Ihnen auch!
