Ein pädagogisches Leitbild ist die Basis des pädagogischen Handelns an einer Schule. Es setzt verbindliche Orientierungspunkte in der Gestaltung des Schulalltags für Lehrer und Schüler und ist somit ein gemeinsames Fundament und die gemeinsame Zielsetzung für die Arbeit aller am Schulentwicklungsprozess Beteiligten.
Lehrerkollegium und Schülerschaft bestehen aus vielen Einzelcharakteren und -persönlichkeiten, die den Schulalltag lebhaft und abwechslungsreich gestalten. Das pädagogische Leitbild will diese Individualität nicht einschränken, soll aber dennoch gemeinsame Verbindlichkeiten schaffen.
Ältere und jüngere Kollegen aus unterschiedlichen Fächern und Fachrichtungen geben ihrer pädagogischen Arbeit eine gemeinsame Grundlage. Kollegen, Schüler und Ausbilder können sich ein Bild von der pädagogischen Arbeit an der Schule machen und sich grundsätzlich an der Zielsetzung des pädagogischen Handelns an der Schule orientieren.
Die Kolleginnen und Kollegen des Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskollegs haben hierzu als Orientierungspunkte ihrer Arbeit folgendes Leitbild zusammengestellt:
Wachsen – Bauen – Bewegen
Zunächst gilt für das Leitbild unserer Schule, dass Zusammenarbeit unter Schülern und Lehrern eine große Rolle spielt, dass bei aller Zusammenarbeit der einzelne Schüler nie aus dem Blick gerät, Schule niemanden ausschließen darf und dass eine Gesellschaft, die sich verändert, auf eine Schule treffen muss, die sich auch verändern kann. Dies ist nur möglich unter einer Perspektive von Autonomie, also Selbstbestimmung und Solidarität, also der Fähigkeit, den Anderen grundlegend zu sehen und anzuerkennen und ihm Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen. Was aber macht das Besondere unseres Leitbildes aus? Es findet sich in dem Besonderen unserer Schüler und Lehrer, ihrer beruflichen Orientierung und der Art und Weise, wie das oben beschriebene allgemein Gültige sich auf eine besondere Weise in unserer Schule verwirklicht.
Wir sind durch unsere berufliche Ausrichtung mit einer technisch-handwerklichen Traditionverbunden, die überall spür- und erfahrbar ist. Und so stehen die Fachbereiche unserer Schule zugleich für die Kernbegriffe unseres Leitbildes: Agrarwirtschaft – Wachsen, Bau- und Holztechnik –Bauen, Fahrzeugtechnik – Bewegen.
Wachsen stellt einen Ausgangspunkt dar. Die Schüler kommen aus sehr unterschiedlichen Beweggründen zu uns und bilden eine heterogene Gruppe. Jeder einzelne wird seine Identität noch weiterentwickeln. Grundlage hierfür ist Fachlichkeit, die Wahl eines bestimmten Berufes oder einer Berufsausrichtung. Diese Fachlichkeit orientiert sich auf ein bestimmtes Können hin, das erworben, geübt und erweitert wird. In der Klasse entwickelt sich Zugehörigkeit und auch eine Verbundenheit mit dem gewählten Beruf. Aus Wachsen wird ein Zusammenwachsen, ein zusammen Wachsen und natürlich ein individuelles Weiterwachsen, was dann über die Fachlichkeit oder berufliche Orientierung hinausgeht, von ihr aber nicht zu trennen ist. Diese Möglichkeit wollen wir als Schule sein.
Bauen und Bilden – diese beiden Begriffe sind von ihrer Bedeutung her miteinander verbunden. In der Ausbildung eignen sich die Schüler Wissen und Fähigkeiten an, sie bilden durch Einübung ein Können aus, das sie in die Welt hineintragen. Damit können sie zum Aufbau einer besseren Welt beitragen. In der Auseinandersetzung mit dem Fach – der Sache – und der sich ständig ändernden Welt wird die Persönlichkeit gebildet. An unserer Schule ist Bildung im Schwerpunkt technisch-konstruktiv orientiert. Und deshalb hat Sachlichkeit für uns einen hohen Stellenwert, eine Sachlichkeit, in welcher der Mensch im Mittelpunkt steht und nie Mittel zum Zweck wird.
Bewegen steht für alle Berufe, die mit Fortbewegung und Mobilität zu tun haben. Bewegung bedeutet auch, dass unsere Schüler sich aus der Schule in die Gesellschaft hinein und auf andere Menschen zubewegen. Sie setzen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten ein, um für sich selbst und andere ein gutes Leben zu finden und die Gesellschaft zu gestalten. Und darin steckt das Motiv oder das „Warum“ dieser Bewegung: mit dem Gelernten etwas anzufangen. Wir bilden und bilden aus, beides gehört zusammen und das eine lässt sich nicht auf das andere reduzieren.
Unsere Schüler stehen im Vordergrund unserer gemeinsamen Arbeit. Aber auch der Umgang im Kollegium, mit den Eltern, Ausbildungsbetrieben und anderen Partnern ist von unserem Leitmotiv geprägt. Wir selbst wachsen. Im Umgang miteinander lernen wir voneinander und entwickeln uns weiter. Wir nähern uns an, wachsen zusammen und profitieren von gegenseitiger Unterstützung. In der Bewegung aufeinander zu entwickeln wir unser Wissen und Können. So tragen wir dazu bei, an einer gemeinsamen Welt – auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit – zu bauen und die Gesellschaft zu gestalten. Dazu gehört auch, dass sich alle Beteiligten in der zunehmend digitalisierten (Arbeits-) Welt zurechtfinden. Dieses Ziel haben wir in unserem Medienkonzept näher erläutert und stetig weiterentwickelt.
Die besondere Perspektive unserer Arbeit, die sich aus der Ausrichtung unseres Berufskollegs ergibt und für uns leitend ist, steht auch in Verbindung mit unserem Namensgeber Wilhelm Emmanuel von Ketteler. Die soziale Frage in den Mittelpunkt gerückt zu haben, ist sein großer Verdienst, eine umfassende Bildung aller der daraus resultierende Auftrag. Daher ist die Integration ausländischer Schülerinnen und Schüler, die einen wichtigen Teil unserer Gesellschaft darstellen, eine bedeutsame Aufgabe für uns.
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