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Die Ausbildung


Der Beruf „Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice“ ist ein noch recht junger Ausbildungsberuf, es gibt ihn seit 2005.
Die Ausbildung dauert i.d.R. 3 Jahre.
Als Fachkraft MKU arbeiten Sie in Unternehmen des Küchen- und Möbelhandels sowie in Möbelspeditionen. In unserer Region gibt es sehr viele Unternehmen.
Die Zahl derer, die auch ausbilden, nimmt immer mehr zu. Dies liegt u.a. daran, dass der Beruf bekannter wird. Auch an unserer Berufsschule werden die Klassen immer größer.

Um einen Einblick zu geben, haben die Schüler der Mittelstufe einen Fragenkatalog zusammengestellt. 
Mit einem Klick auf die Fragen erhalten Sie die entsprechenden Antworten.

Die Ausbildung zur FMKU hat einen entscheidende Vorteile gegenüber „althergebrachten Berufen“: FMKU werden vielseitiger ausgebildet. Im Gegensatz z. B. zum Beruf des Tischlers erlernen Sie zwar zunächst eher grundlegende holztechnische Inhalte. Dafür kommen Sie aber mit vielen weiteren unterschiedlichen Berufsbildern in Kontakt. Sie lernen alles, was mit Umzug zusammenhängt.
Dies sind vor allem Tätigkeitsfelder aus den Berufen – Tischler, – Elektriker, – Installateur und – Berufskraftfahrer.
Zudem kommen Sie schneller als in anderen Berufen in eine beratende Situation beim Kunden: Service und Kundenorientierung werden in der Berufsschule und den Betrieben groß geschrieben. Dieses breite Spektrum können Sie anschließend nutzen, um im Beruf zu bleiben oder sich in einzelnen Schwerpunkten weiterzuentwickeln.

Tischlertätigkeiten:
Mit Holzbearbeitungsmaschinen und von Hand werden Möbel geändert oder neu gefertigt. Hier kommt es besonders auf Genauigkeit, eine saubere Arbeitsplanung, Auswahl von Werkzeugen und den fachgerechten und sicheren Umgang mit dem Material und den Maschinen an. Dieser Ausbildungsanteil ist sehr umfangreich. Da viele Betriebe nicht die Möglichkeit haben, die holztechnischen Inhalte umfassend zu vermitteln, werden diese ausführlich in der Berufsschule behandelt:
– Im Unterricht wird z.B. eine komplette Küche geplant, gebaut, montiert, anschließend geändert, verpackt und transportiert.
– Für die Maschinenarbeit erhalten die FMKU in Münster in der Regel zwei Maschinenlehrgänge, den TSM1 und den TSM 4.
– Begabte Schüler können zudem noch den TSM 2 und den TSM 3 Lehrgang absolvieren.

Logistikbereich: 
Das Verpacken, Transportieren und Planen der Transportvorgänge ist ein wesentlicher Bestandteil des Berufes und damit ein zentraler Aufgabenbereich der Fachkräfte. Fachgerechtes Verpacken, Transportieren mit Hilfsvorrichtungen, Ladungssicherung und ergonomisches Vertragen der Güter werden ebenso wie das Protokollieren von Schäden u.s.w. erlernt.
Viele Schüler, besonders diejenigen, die in Speditionen ausgebildet werden, dürfen als besonderes Bonbon evtl. noch den LKW-Führerschein absolvieren.

Elektrikertätigkeiten:
In Küchen müssen Sie den Herd und andere Verbraucher (Lampen, LED-Strahler, Abzugshauben…) anschließen können. Für die 400 V- und 230 V-Installation benötigen Sie eine rechtliche Erlaubnis: das Zertifikat Elektrofachkraft für festgelgte Tätigkeiten.
Damit Sie entsprechend ausgebildet werden, unterrichten wir in der Berufsschule in etwa 100 Stunden die Grundlagen der Elektrotechnik. Zudem nehmen Sie an dem zweiwöchigen Lehrgang Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten teil.
Der Lehrgangsort kann von den Betrieben frei gewählt werden. In Münster kooperieren die Lehrgangsleiter mit der Berufsschule und stimmen die Inhalte gut auf die Schüler ab. Die Lehrgangsleiter kommen z.B. schon vorher in den Unterricht, um den Lernstand festzustellen und den Lehrgang daran anzupassen.

Installateurtätigkeiten:
Einen kleinen Teil der Arbeit macht auch der Anschluss der Spüle, von Durchlauferhitzern und Abwasseranschlüssen aus. Beim Aufbau einer Küche ist dies eine der letzten Tätigkeiten. Man kann jedoch durch eine nicht fachgerechte Installation leicht die gesamte Arbeit runieren. Daher werden Sie in der Schule und im Rahmen geeigneter Lehrgänge auch in diesem Bereich „fit gemacht“.

I.d.R. Hauptschulabschluss oder weiterführende Abschlüsse – Teamfähigkeit – Fleiß – Zuverlässigkeit – Interesse am Handwerk – Gepflegte Umgangsformen – Freude am Umgang mit Kunden

Neben der betrieblichen Ausbildung findet der Berufsschulunterricht statt.
Die Ausbildung endet neben der Abschlussprüfung mit dem Berufsschulabschluss, der dem Sekundarabschluss I (Hauptschulabschluss nach Klasse 10) entspricht. Der Sekundarabschluss I – Fachoberschulreife – wird erreicht, wenn die Berufsschulabschlussnote mindestens 3,0 ist und die erforderlichen Englischkenntnisse (80 Unterrichtsstunden) nachgewiesen werden. Die Fachoberschulreife („Mittlerer Schulabschluss“) berechtigt zum Besuch der Fachoberschule, in der die Fachhochschulreife vermittelt wird.

Der Unterricht findet blockweise, drei- oder vierwöchig, statt. Das Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskolleg ist momentan die einzige Schule in NRW, die diese Unterrichtsform im Bereich FMKU anbietet. Die meisten Auszubildenden werden in Möbelspeditionen und dem Küchenhandel ausgebildet. Wir bieten den Lerngruppen einen sehr hohen Praxisbezug und eine gute Ausstattung.
Wir verfügen über eine ausreichende Anzahl an Computerarbeitsplätzen. Mithilfe der modernen PC-Ausstattung werden Planungsunterlagen erstellt und die Ergebnisse dokumentiert.
Besonders im Bereich der Holztechnik ergänzen wir die betriebliche Ausbildung um praktische Anteile. In der Holzwerkstatt planen und bauen wir Vollholzobjekte und eine komplette Küche (siehe fachliche Qualifikation).
Wir bieten zudem unterschiedliche weitere Aktivitäten an, wie eine Jahresfahrt und Exkursionen zu umliegenden Firmen.

Momentan finden nahezu 100% der Absolventen einen Job. Dies liegt an der niedrigen Zahl der Auszubildenden und der hohen Nachfrage.
Auch wer nicht im Beruf bleibt, kann später in unterschiedlichen anderen Branchen sein Brot verdienen.

Wir verknüpfen theoretischen und praktischen Unterricht in berufsnahen Lernsituationen.
Praktisches Planen, Ausprobieren, Herstellen und anschließendes Verbessern wird ebenso wie die theoretische Erarbeitung berücksichtigt. Dazu wird mit verschiedenen Methoden abwechselnd im Team, in Einzelarbeit und lehrerzentriert gearbeitet. Im Lehrerjargon heißt dies: Der Unterricht ist fächerübergreifend, praxis- und handlungsorientiert gestaltet.
Unser Fahrplan durch den schulischen Teil der Ausbildung ist unser neuer schulinterner Lehrplan. Dieser ordnet die Unterrichtsinhalte in eine zeitliche Abfolge. Auch Leistungsanforderungen und Arbeitsaufgaben sind hier geregelt.
Der Lehrplan wird jährlich auf notwendige Veränderungen hin geprüft und angepasst.
Es existiert noch kein Fachbuch. Daher sind die Arbeits- und Informationsblätter auch in einem Onlinearchiv abrufbar.
Wir unterrichten handlungs- und praxisorientiert. So nutzen wir die Schulwerkstatt, planen Werkstücke und Vorgänge mit EDV-Unterstützung, führen die Bau- und Montagetätigkeiten durch und besprechen und verbessern die Vorgehensweise anschließend. Die berufsübergreifenden Fächer sind auf die Lernsituationen abgestimmt und vervollständigen die Unterrichtsarrangements.

In der Berufsschule kommen unterschiedliche Schüler zusammen. Allen soll das Lernen Spaß machen; alle sollen die Prüfung bestehen. Wir legen sehr großen Wert darauf, dass jeder die Chance hat erfolgreich zu sein. Bisher laufen daher folgende Maßnahmen:

  • Zum Schuljahresbeginnbeginn wird ein Teambildungs- und Einführungsblock durchgeführt. Grundlegende Methoden und Arbeitstechniken werden eingeübt. Stärken und Schwächen können erkannt und anschließend berücksichtigt werden.
  • In praktischen Unterrichtsphasen wird eine individuelle Unterstützung der Schüler durch die Zusammenarbeit von Theorie- und Praxislehrern sehr gut umgesetzt. Es ist genug Zeit, genau zu erklären. Hier wird zudem die Klassengemeinschaft gestärkt, indem etwas im Team produziert wird. Das gemeinsame Arbeiten in der Werkstatt macht (so war es bei den Schüler bisher) sehr großen Spaß. Dies wirkt sich auch auf den Theorieunterricht sehr positiv aus.
  • Schüler, die besondere Kenntnisse mitbringen oder die Aufgaben zügig erledigen, übernehmen zudem Patenschaften und damit Verantwortung für die Mitschüler. Im bisherigen theoretischen und praktischen Unterricht funktioniert dies gut, im kleinen Kreis kann sehr offen diskutiert und geholfen werden. Die Schüler organisieren Teile des Unterrichtes so selber mit.
  • Das Lernen findet im Unterricht kooperativ statt. So wird es nie langweilig. Der Unterschied zum „klassischen” Unterricht ist der systematische Austausch eigener Arbeitsergebnisse mit den Mitschülern. Einzelarbeit und Gruppenarbeitsphasen sowie lehrerzentrierte Phasen wechseln sich ab. Dem Lernstand entsprechend unterstützten Lehrer und auch die Schüler die Arbeitsprozesse.
  • Der Unterricht ist methodisch abwechslungsreich. Dem individuellen Lerntempo wird z.B. durch unterschiedliche Unterrichtsmethoden des selbstorganisierten und kooperativen Lernens entsprochen (z.B. Lernzirkel, Gruppenpuzzle, aber auch lehrerzentrierte Phasen).
  • Im Selbstlernzentrum und online stehen zudem alle Unterrichtsmaterialien der Lehrer und Aufgaben zur Vor- und Nachbereitung zur Verfügung. Es gibt Aufgaben, Infos und zudem Ruhe und Frieden, um arbeiten zu können.

Einzigartig im Bereich der FMKU sind die Möglichkeiten der Spezialisierung in unterschiedlichen Bereichen. Die Berufschule unterstützt dies. Es werden Zusatzmodule zum regulären Unterricht angeboten:
So werden neben den Grundlehrgängen im Unterricht besonders talentierte Schüler zu den weiterführenden Lehrgängen TSM 2 und 3 eingeladen.
Zudem wird eine CAD-AG angeboten, die die grundlegenden Kenntnisse aus dem Unterricht vertieft. Hier werden Einrichtungsplanungen für Wohnungen und Küchen durchgeführt und mit entsprechender Software (AutoCAD, Hettich Selection) visualisiert.
Bei besonderer Eignung kann evtl. bereits Teil 3 der Meisterprüfung erarbeitet und abgelegt werden.

Weitere Informationen zum Beruf
Info der Bundesagentur für Arbeit