Der Beruf des Maurers hat sich durch neue Baustoffe, Bauverfahren und Vorschriften in den letzten Jahren erheblich verändert. Heute wird die Arbeit auf der Baustelle durch großformatige Steine, vorgefertigte Bauteile und komplexe Dicht- und Dämmverfahren bestimmt. Moderne Maschinen kommen zum Einsatz, so dass die körperliche Belastung geringer geworden ist.
Der Maurer baut Wände aus künstlichen und natürlichen Steinen, aus Beton oder Stahlbeton, aus Platten verschiedenster Materialien und aus großen Wandelementen. Er stellt Fußböden, Stützen, Unterzüge, Decken, Estriche und Putze her. Auch das Anbringen von Sperren und Dämmungen gegen Feuchtigkeit, Wärmeverlust, Schall und Feuer gehört zu seinem Aufgabenbereich.
Eine bestimmte Schulbildung ist für den Ausbildungsberuf nicht vorgeschrieben, die Einstellungspraxis der Betriebe ist jedoch sehr unterschiedlich. Die Bewerber um einen Ausbildungsplatz sollten körperlich „fit“ und schwindelfrei sein. Sie sollten über technisches Verständnis und handwerkliches Geschick verfügen. Im theoretischen Teil der Ausbildung werden zudem räumliches Vorstellungsvermögen und gute Kenntnisse in Mathematik verlangt.
Angehende Maurer erhalten eine tariflich geregelte Vergütung, die zu den höchsten in Handel, Industrie und Handwerk gehört. Die Ausbildung erfolgt abwechselnd in der Firma, am Lehrbauhof und in der Berufsschule. Insgesamt dauert sie drei Jahre und endet mit der Gesellenprüfung. Eine Verkürzung der Ausbildungsdauer ist in bestimmten Fällen möglich.
Der Gesellenbrief ist nur der erste Schritt in das Berufsleben. Es bestehen gute Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, z.B. zum Polier, zum Meister oder zum Bautechniker.
Alle Auszubildenden der Bauberufe müssen ein Berufskolleg besuchen, in Münster das Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskolleg. Der Schulbesuch erfolgt in Blöcken von drei bis vier Wochen Dauer. Im Berufskolleg ist der Unterricht in sogenannte „Lernfelder“ unterteilt, die bei den Maurern z.B. „Herstellen einer einschaligen Wand“, oder „Überdecken einer Mauer mit Bögen“ heißen. An Hand dieser und anderer für den Beruf typischen Arbeiten werden die notwendigen technologischen, fachmathematischen und zeichnerischen Kenntnisse vermittelt. Außerdem findet noch Unterricht in Wirtschaftslehre, Deutsch / Kommunikation, Sport / Gesundheitsförderung, Politik / Gesellschaftslehre und Religion statt. Insgesamt beträgt die Unterrichtszeit ca. 30 Stunden pro Woche.
Unabhängig von der Gesellenprüfung erhält ein Berufsschüler nach dem dreijährigen Besuch des Berufskollegs ein Abschlusszeugnis. Dieses Zeugnis kann – zusammen mit dem Gesellenbrief – zum Besuch der Fachoberschule berechtigen.
U 1 Erschließen und Gründen eines Bauteiles
U 2 Mauern eines einschaligen Baukörpers
U 3 Herstellen eines Stahlbetonbauteiles
U 4 Herstellen einer Holzkonstruktion
U 5 Beschichten und Bekleiden eines Bauteiles
U Stützkurs Fachmathematik
M 6 Mauerwerksbau I
M 7 Mauerwerksbau II
M 8 Erstellen einer Stahlbetondecke
M 9 Verputzen einer Wand
M 10 Herstellen einer Wand in Trockenbauweise
M 11 Herstellen von Estrich
O 12 Herstellen einer geraden Treppe
O 13 Überdecken von Öffnungen mit Bögen
O 14 Herstellen einer Natursteinmauer
O 15 Mauern besonderer Bauteile (Schornsteine)
O 16 Instandsetzung / Sanierung eines Bauwerkes
U = Unterstufe M = Mittelstufe O = Oberstufe
Weitere Informationen zum Beruf
Info der Bundesagentur für Arbeit
Mindener Straße 11
48145 Münster
Tel.: 0251/392905-0
Fax: 0251/392905-28
Montag bis Donnerstag
07.30 bis 12.00 Uhr und
12.45 bis 15.00 Uhr
Freitag
07.30 bis 13.00 Uhr