Zimmerer/in

BERUFSFELD

Die breitgefächerten, verantwortungsvollen Tätigkeiten des Zimmerers kennzeichnen einen interessanten zukunftsorientierten Beruf.

Der Zimmerer plant und fertigt:

  • Häuser und Dächer in handwerklicher Holzbauweise
  • Hallen, Brücken und Türme in Ingenieurholzbauweise
  • Anbauten und Aufstockungen
  • Maßnahmen für den Wärme- und Feuchteschutz, z.B. für Niedrigenergie- und Passivbauweisen, sowie Schallschutz- und Brandschutzkonstruktionen
  • Ausbauten an Boden, Wand und Decke
  • Treppen
  • Dachdeckungen
  • den Einbau von Gauben, Erkern und Dachflächenfenstern
  • die Bekleidung von Fassaden mit integriertem Wärmeschutz
  • Denkmalpflege und Bauwerkserhaltung
  • Arbeitsgerüste, Lehrgerüste und Schalungen
  • Holzbauten im Garten- und Landschaftsbau
  • Holzkonstruktionen im Wasserbau

Für seine Arbeit nutzt der Zimmerer :

  • moderne, handliche Maschinenwerkzeuge
  • stationäre Maschinen
  • computergesteuerte Anlagen
  • traditionelle Zimmererwerkzeuge und Werkstoffe

Nähere Informationen und Texte unter: Bund deutscher Zimmermeister; www.bdz-holzbau.de 

BETRIEBE

Das Ausbildungsverhältnis wird zwischen einem Handwerksbetrieb und dem Auszubildendem geschlossen und bei der Innung eingetragen.

Voraussetzungen:

  • Freude am Umgang mit dem Werkstoff Holz
  • handwerkliches Geschick
  • Teamfähigkeit
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • Schwindelfreiheit
  • körperliche Belastbarkeit

Ausbildungsdauer:
In der Regel dauert die Ausbildung drei Jahre.
Unter besonderen Voraussetzungen (Vorbildung, besondere Leistungen, Umschüler…) kann diese Zeit verkürzt werden.

Vergütung:
Die Ausbildungsvergütung beträgt ab dem 01.04.2023 monatlich:

1. Ausbildungsjahr:    935,00 € brutto
2. Ausbildungsjahr: 1.230,00 € brutto
3. Ausbildungsjahr: 1.495,00 € brutto
4. Ausbildungsjahr: 1.580,00 € brutto

Ausbildungsbetriebe:
Eine Liste mit allen Ausbildungsbetrieben kann beim Arbeitsamt (www.berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/Z/kurz_B4510105.html) , der Handwerkskammer und den Innungen angefordert werden.
Viele Ausbildungsbetriebe bieten vor Beginn der Ausbildungszeit ein Praktikum in der Ferienzeit an.

DIE AUSBILDUNG

Der Unterricht findet in Bezirksfachklassen statt. Die Auszubildende der Innungen Coesfeld, Münster, Recklinghausen und Warendorf (und teilweise aus Steinfurt) erarbeiten an unserer Schule in mehrwöchigen Blöcken die theoretischen Inhalte für den Beruf.

 
 

Unterrichtsfächer

Zur Förderung der Handlungskompetenz werden die fachlichen Inhalte der Unterrichtsfächer in Lernfeldern erarbeitet.

Berufsbezogener BereichBerufsübergreifender Bereich
  • Baustoff- und Baukonstruktionstechnik
  • Deutsch/Kommunikation
  • Technische Kommunikation
  • Politik/Gesellschaftslehre
  • Wirtschafts- und Betriebslehre
  • Religionslehre
 
  • Sport/ Gesundheitsförderung

Erläuterungen zu den Fächern des berufsbezogenen Bereiches:

Baustoff- und Baukonstruktionstechnik 

Der Zimmerer verwendet für die Konstruktion von traditionellem  zimmermannsmäßigen Holzbau und modernem Ingenieurholzbau eine Vielzahl von Baustoffen. Holz, Holzwerkstoffe, Dämmstoffe, Verbindungsmittel, Gipskartonplatten und verschiedene Kunststoffe werden für die Konstruktionen verarbeitet.
Die fachgerechte Auswahl und Verwendung ist entscheidend für die Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit der Bauwerke. An typischen Arbeitsfeldern aus der Praxis werden Baustoffe ausgewählt und konstruktive Lösungen erarbeitet.

Technische Kommunikation

Zeichnungen müssen normgerecht dargestellt werden, damit eine einwandfreie Herstellung der Holzkonstruktionen möglich ist.
Diese Zeichnungen werden manuell und mit Hilfe einer speziellen Software (Sema http://www.sema-soft.de) angefertigt.
Für die Fertigung werden Materiallisten angefertigt. Deshalb werden die Längen und Abbundmaße der Hölzer berechnet.
Informationen und Produktbeschreibungen können durch moderne Medien für die einzelnen Konstruktionen ausgewählt werden.

Wirtschafts- und Betriebslehre

Die Themenbereiche in diesem Fach sind mit den Inhalten der beiden Fächer Baustoff- und Baukonstruktionstechnik sowie Technischer Kommunikation verknüpft.

Lernfelder

Im Unterricht findet eine aktive handelnde Auseinandersetzung mit Situationen statt, die für die Berufsausbildung als Zimmerer bedeutsam sind. So unterstützt das Lernfeldkonzept berufsorientiertes, ganzheitliches und handlungsorientiertes Lernen.

Unterstufe

    • Erschließen und Gründen eine s Bauwerkes
  • Mauern eines einschaligen Baukörpers
  • Stahlbetonbauteile
  • Herstellen einer Holzkonstruktion
  • Leichte Trennwände

Mittelstufe

    • Holzbalkendecken
  • Holztreppen
  • Holzrahmenbau
  • Flachdach
  • Satteldach

Oberstufe

    • Schiften an Walmdächern
  • Gauben und Dachfenster
  • Hallenbinder
  • Warten und Instandsetzen

Abschlüsse

Durch den erfolgreichen Besuch der Berufsschule kann der Auszubildende gleichzeitig weitere Schulabschlüsse erwerben.

Die folgende Tabelle zeigt unterschiedliche Eingangsvoraussetzugen und erreichbare Qualifikationen.

EingangsvoraussetzungenQualifizierungAbschluss
kein SchulabschlussBerufsschulabschlussHauptschulabschluss nach Klasse 10
kein Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Berufsschulabschluss mit Note 3,0
Bestanden Gesellenprüfung
Nachweis notwendiger Englischkenntnisse
Fachoberschulreife
Fachhochschulreife/ Allgemeine HochschulreifeberufsbegleitendBetriebsassistent im Handwerk

Prüfungen

Die Prüfungen werden von den jeweiligen Handwerkskammern durchgeführt.
Der Prüfungsausschuss setzt aus mindestens einem Meister, einem Gesellen und einem Lehrer zusammen.

Zwischenprüfung
Im zweiten Ausbildungsjahr findet eine theoretische und eine praktische Prüfung statt.
Im theoretischen Teil werden für ein kleines Projekt (z.B. ein Gartenhaus in Fachwerkbauweise) Fragen zu den Baustoffen, Konstruktionen, Anschlussdetails, Zeichnungen und Berechnungen abgefragt.
Im praktischen Teil der Prüfung arbeiten die Auszubildenden dann einen Knotenpunkt fachgerecht aus.
Die Teilnahme an der Zwischenprüfung ist Vorraussetzung zur Zulassung zur Gesellenprüfung.
Mit Bestehen der Zwischenprüfung ist der Abschluss des Hochbaufacharbeiters erreicht.

Gesellenprüfung
Am Ende des dritten Ausbildungsjahres findet die theoretische und praktische Abschlussprüfung statt.
Mit Bestehen der Prüfung endet das Ausbildungsverhältnis und der Abschluss des Spezial-Hochbaufacharbeiters (Zimmerer) ist erreicht.

Bei Nichtbestehen der Prüfung können einzelne Prüfungsteile bis zu zweimal wiederholt werden. Dabei verlängert sich die Ausbildungszeit.  

LEHRERBAUHOF

An den Lehrbauhöfen werden die Auszubildenden fachpraktisch von Zimmerermeistern angeleitet. Dabei lernen die Auszubildenden
  • den Umgang mit dem Werkstoff Holz
  • der fachgerechten Handhabung von Werkzeugen und Maschinen
  • die Ausarbeitung von Konstruktionspunkten
  • die mehrwöchigen Kurse sind Bestandteil der Ausbildung.

Weitere Informationen zum Beruf Die folgende Liste der links wird euch helfen, weitere Informationen zu finden.

Information

Weitere Informationen zum Unterricht finden Sie unter Service.