Die zweijährige Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter/-in mit der Richtung Straßenbau oder dreijährige Ausbildung zum Straßenbauer/-in erfolgt in Straßenbauunternehmen, Tiefbauunternehmen oder Straßen- und Autobahnmeistereien bei verschiedenen Städten und Kreisen. Außer im Ausbildungsbetrieb findet die Ausbildung in Überbetriebliche Ausbildungsstätten (Lehrbauhof) und in der Berufsschule statt.
Bei den Klassen der Straßenbauer handelt es sich um Bezirksfachklassen. Der Unterricht erfolgt im Blockunterricht mit folgenden Lernfeldern:
1. Ausbildungsjahr: Einrichten einer Baustelle – Erschließen und Gründen eines Bauwerks – Mauern eines einschaligen Baukörpers – Herstellen eines Stahlbetonbauteils – Herstellen einer Holzkonstruktion – Beschichten und Bekleiden eines Bauteiles –
2. Ausbildungsjahr: Bauen einer Erschließungsstraße – Herstellen eines Erddammes – Einbauen von Rohrleitungen – Pflastern einer Fläche mit künstlichen Steinen
3. Ausbildungsjahr: Bauen einer Asphaltstraße – Pflastern einer Fläche mit Natursteinen – Einbauen einer Fahrbahndecke aus Beton – Instandsetzen einer Straße
Der Unterricht wird ergänzt durch Projekte und fachliche Exkursionen – eine kleine Auswahl:
Pflasterung an der Sankt-Mauritz-Kirche Die Schüler fertigen eine Bestandszeichnung an. Sie beschreiben die Pflasterung vollständig mit Bezug zu Gebäude und Umfeld.
Wege mit Natursteinpflaster für den Ketteler-Park Die Schüler erhalten den Auftrag, für die Wege im Ketteler-Park eine Pflasterdecke und den Oberbau zu planen, erforderliche Zeichnungen anzufertigen, den Aushub und den Materialbedarf zu berechnen.
Münsters Altstadt, Pflaster in MS Die Schüler lernen die Altstadt von MS und einige Besonderheiten aus der Geschichte kennen. Sie ordnen Baustile zu. Mit der Führung „Spuren im Pflaster“ und der Pflasterrallye erleben sie das besondere Pflaster von Münster.
Gemauertes Schachtunterteil in der Mindener Straße Ein gemauertes Schachtunterteil in der Mindener Straße soll erstellt werden. In diesem Zusammenhang sollen die Schüler als verantwortliche Facharbeiter die Materialauswahl, den Materialbedarf, die Bemaßung und die bauphysikalischen Grundlagen entsprechend den örtlichen Gegebenheiten mitbestimmen.
Baumschutz/Waagerechter Verbau Im Rahmen einer Kanalsanierung in der Andreas-Hofer-Str. muss eine Baustelle eingerichtet und ein waagerechter Verbau eingebaut werden. Hierbei müssen die im Straßenraum befindlichen Bäume durch geeignete Schutzmaßnahmen während der Bauzeit geschützt werden. Im weiteren Verlauf der Sanierung muss ein waagerechter Verbau aus Holz ins Erdreich eingebaut werden. Die Schüler sollen als eigenverantwortliche Mitarbeiter der Kettelerbau GmbH bei den oben beschriebenen Maßnahmen mitwirken. Hierbei sollen sie die Besonderheiten von lebendigem und totem Holz und die Gefahren beim Abstützen von Erdreich durch Verbaukonstruktionen im Tiefbau in ihrer Planung berücksichtigen.
Projekt Lindenweg Die Firma Ketteler-Bau hat durch die Stadt MS den Auftrag erhalten, den Wendehammer am Ende des Lindenwegs zu planen und die Planung auszuführen. Die Schüler sind Mitarbeiter der Firma Ketteler-Bau. In ihren Aufgabenbereich fällt insbesondere die Planung und Herstellung von Oberbau, Randbefestigungen und Decke aus künstlichen Pflastersteinen. Hierbei wird auch auf die optische Gestaltung der Oberflächen Wert gelegt. Die Schüler haben den Auftrag, mehrere Alternativen zur Auswahl vorzulegen.
Straßenbauer und Straßenbauerinnen führen diese Arbeiten auf der Grundlage von technischen Unterlagen und von Arbeitsaufträgen allein und in Kooperation mit anderen selbständig durch. Sie planen und koordinieren ihre Arbeit, stimmen sich mit den am Bau Beteiligten ab, richten Baustellen ein, ergreifen Maßnahmen zur Sicherstellung des Arbeitsablaufes, zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie zum Umweltschutz auf der Baustelle. Sie prüfen ihre Arbeiten auf fehlerfreie Ausführung, dokumentieren sie, führen qualitätssichernde Maßnahmen durch, berechnen die erbrachte Leistung und übergeben die geräumte Baustelle.
Im Zusammenhang mit den nachfolgend aufgeführten Tätigkeiten setzen Straßenbauer und Straßenbauerin Geräte und Maschinen ein, bauen Arbeits-, Schutz- und Traggerüste auf und ab und messen Bauwerke und Bauteile ein.
Straßenbauer und Straßenbauerinnen
Darüber hinaus führen Straßenbauer und Straßenbauerinnen angrenzende Arbeiten im Hochbau durch.
Grundsätzlich ist keine bestimmte Vorbildung für den Lehrbeginn vorgeschrieben. Einig Betriebe erwarten aber einen Hauptschulabschluss, manche auch eine Fachoberschulreife (Mittlere Reife). Bewerber sollten …
Eine berufliche Ausbildung zum Straßenbauer/ -in ist der erste Schritt ins Berufsleben. Danach geht’s weiter, beispielsweise als Polier, Techniker oder auch Diplom-Ingenieur. Ziel kann natürlich auch die berufliche Selbständigkeit sein.
Unter bestimmten Voraussetzungen, z.B. mehrjähriger Berufserfahrung, sind verschiedene Fort- und Weiterbildungen möglich.
Weitere Informationen zum Beruf
Info der Bundesagentur für Arbeit
Mindener Straße 11
48145 Münster
Tel.: 0251/392905-0
Fax: 0251/392905-28
Montag bis Donnerstag
07.30 bis 12.00 Uhr und
12.45 bis 15.00 Uhr
Freitag
07.30 bis 13.00 Uhr