Die Karosseriebauerklasse (Oberstufe) besuchte am 9. Juni die Synagoge in Münster. Betroffen waren wir zunächst von dem Polizeiaufgebot vor der Synagoge. Sobald Veranstaltungen in der Synagoge stattfinden, wird Polizeischutz gewährt, denn Bedrohungen, Beleidigungen bis hin zu Morddrohungen gehören zum Alltag der Jüdinnen und Juden in Deutschland. Bei Eintritt in die Synagoge musste jede/r Schüler*in eine Kippa aufsetzen. Die Schüler*innen hatten sich im Vorfeld intensiv mit dem Thema beschäftigt, umso bereichernder waren die Gespräche vor Ort mit Frau Rose (sie konvertierte vor zwanzig Jahren zum Judentum), die uns den Alltag des jüdischen Lebens mit seinen zahlreichen Pflichten und Geboten erläuterte, aber auch immer wieder die Verbindung und Nähe zum christlichen Glauben hervorhob. In Münster gibt es 2022 ca. 600 Gemeindemitglieder. 60 % stammen aus der Ukraine. 1961 wurde die Synagoge gebaut, nachdem 1938 am 9. November die frühere, sehr imposante Synagoge von den Nazis in Brand gesetzt und vollständig zerstört wurde. Interessant war auch die Beschäftigung mit den Ritualen rund um die Speiseordnung.
Besonders beeindruckend war für uns alle, dass wir die Thorarollen aus der Nähe betrachten konnten. Auch heute noch werden sie mit der Hand geschrieben, wofür ein eigens beauftragter Schreiber über ein Jahr benötigt.