Praktikum in den berühmten Sargwerkstätten - Azubis go Ghana!
Bald ist es so weit: Am 4. Juni machen sich 9 Auszubildende und ihre Ausbilderin aus dem Tischler– und Zimmererhandwerk auf die Reise nach Berekum in Ghana.
Dort werden sie für drei Wochen Praktika in den berühmten Sargwerkstätten des westafrikanischen Landes absolvieren und in die Kunst der ghanaischen Sargherstellung eingeführt. In den berühmten Werkstätten werden in Handarbeit farbenprächtige Särge hergestellt, die einen Bezug zu den Verstorbenen herstellen. Kunstvolle riesige Autos, Kugelschreiber oder Schuhe aus Holz ehren auf diese Weise ihr berufliches Leben.
Sicherlich wird das für unsere 9 Azubis vom Wilhelm–Emmanuel-von-Ketteler-Berufskolleg in Münster, den Berufsschulen Melle, und dem Technischen Berufskolleg Steinfurt eine aufregende Erfahrung sein. Am Berekum College of Education haben sie zudem die Möglichkeit, Kurse in der Landessprache Twi zu belegen und sich mit den dortigen Studierenden auszutauschen.
Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Projekt durch Erasmus+ Fördermittel und die großartige Unterstützung durch die Handwerkskammer Münster und das internationalen Büro der Stadt Münster umsetzen können.
Foto von links oben: Steffi Bölke (Erasmus+ Koordination BS Melle), Jannes Kuhlmann, Julius Klüter, Frank Henneh (interkulturelle Unterstützung), Kolja Wiedau, Hannes Moorkamp, Jasper Hieronimi, Julia Feldkamp (Erasmus+ Koordination Ketteler-BK und Begleitung), Jutta Fiehe (Organisation Erasmus+ Projekte); von links unten: Finn Raseck, Julius Schmieder, Gunnar Schröder, Ben Frisse. Text/Foto: Jutta Fiehe.

Berufsbildung ohne Grenzen – Als Azubi die spannendsten Arbeitsplätze der Welt entdecken!
Frau Julia Wedderkopf von der Kontaktstelle Ausland der Handwerkskammer Münster kam am EU-Projekttag in unser Berufskolleg und gab interessierten Schüler*innen einen besonderen Einblick in die Vorzüge von Auslandsaufenthalten während der Berufsausbildung.
Das Team von der Kontaktstelle Ausland der HWK Münster unterstützt nicht nur bei der Akquise der Fördermittel aus Erasmus+, sondern auch bei der Vermittlung von Gastbetrieben und -familien sowie bei der Organisation des Auslandsaufenthaltes, der eine Dauer von 3 Wochen bis zu 9 Monaten haben und europa- oder weltweit erfolgen kann. Auszubildende müssen dafür sogar keinen Urlaub nehmen und der Heimatbetrieb ist verpflichtet, die Ausbildungsvergütung weiterzubezahlen. Die/Der Azubi ist verpflichtet, das Berichtsheft weiterzuführen. Der Betrieb und das Berufskolleg müssen dem Auslandsaufenthalt aber zustimmen!
„Aber was bringt das denn überhaupt?“, so fragten sich einige der Teilnehmenden. „Vieles!“, so Frau Wedderkopf: Die/Der Azubi lerne neue Fähigkeiten, Techniken und Arbeitsabläufe kennen, verbessere die Sprachkenntnisse, lerne die Zusammenarbeit mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen kennen, werde selbständiger und stärke das Selbstbewusstsein, weil sie/er aus ihrer/seiner Komfortzone heraus kommen müsse. Es würden neue Kontakte geknüpft und ein Land abseits des Tourismus erkundet. Und: „Es macht einfach Spaß!“, so die engagierte Referentin. Aber auch für den Betrieb gebe es viele Vorteile: Sie würden im Wettstreit um Ausbildungsplatzbewerber*innen punkten und würden besonders qualifizierte Mitarbeiter*innen in den Bereichen Fremdsprachenkenntnisse, internationale Erfahrung und interkulturelle Kompetenz gewinnen. Und nicht zuletzt: „Sie steigern ihre Attraktivität als Arbeitgeber!“ – Na, wenn dieses nicht genügend Gründe sind, sich mit der Kontaktstelle Ausland der HWK Münster in Verbindung zu setzen! Frau Wedderkopf ist erreichbar unter: julia.wedderkopf@hwk-muenster.de.
Herzlichen DANK fürs Kommen, Frau Wedderkopf!

Lehrer vom WEvKB bei Internationalem Netzwerktreffen in Estland
Bei der Tagung bestand ebenfalls die Möglichkeit, bei estnischen Unternehmen und Einrichtungen für einen Austausch zu werben.
Die wachsende Bedeutung internationaler Netzwerke ist für die Vorbereitung von Schülerinnen und Schülern auf die Arbeits- und Berufswelt in Europa äußerst wertvoll. Durch die Nutzung europäischer Netzwerke erleben Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte neue Austauschmöglichkeiten und Herausforderungen, sammeln einzigartige Erfahrungen und erhalten Zusatzqualifikationen.
Estland ist sehr innovativ, besonders im Hinblick auf Digitalisierung. Aus diesem Grund könnten junge Fachkräfte von einem Praktikum in Estland viel mitnehmen. Außerdem ist es besonders spannend, berufliche Erfahrungen über die eigenen Ländergrenzen hinaus sammeln zu können. Ein Auslandsaufenthalt fördert Selbstbewusstsein, Motivation und interkulturelle Kompetenzen.
(Matthias Sandfort)

Journeyman - Arbeiten als Geselle in Kanada: Zimmerer Felix Lammerding berichtet
Felix Lammerding hat Bautechnik Leistungskurs und die Zimmererausbildung am WEvKB abgeschlossen. Er arbeitet ein Jahr als Geselle in einer Dachdeckerei im Münsterland und geht nach der ersten Corona-Welle nach Kanada. Aus einem geplanten Jahr wurden zwei. Jetzt ist er zurück und studiert Bauingenieurwesen an der Fachhochschule Münster.
In Kanada arbeitet er in einem Betrieb als Zimmermann. Auf sehr eindrucksvolle Art und in belebter Darstellung konnten die Schüler der Zimmerer Oberstufe einen tiefen Einblick in seine Erfahrungen bekommen. Felix beleuchtet zunächst die Lage seiner Baustelle mit den Gegebenheiten: Erstellung eines Haupt-, Gäste- und Saunahauses auf einer Insel in der Georgian Bay. Das Ausheben einer Baugrube ist aufgrund des steinigen Untergrundes nicht möglich. Alternativen werden gefunden. Anhand von vielen Fotos und Filmen hat Felix uns das Arbeiten unter extremen Bedingungen dargestellt. Die Baustofflieferung erfolgt im Winter mithilfe von Schneemobilen über den zugefrorenen See und im Sommer mit schwimmenden Pontons. Auch der Arbeitsweg wird täglich mit dem Boot zurückgelegt. Wenn die Materialien auf einmal über Nacht unter einem Meter Schnee verdeckt werden, sieht er auch den Sinn, die Materiallagerplätze zu skizzieren.
Felix ist sich seiner guten fundierten Ausbildung bewusst und führt seine Arbeiten unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung aus. Er erläutert, dass die Betriebe in Kanada (und auch in anderen Ländern) großes Interesse an Gesellen mit einer deutschen Ausbildung haben und diese sehr schätzen. Dafür steht er heute vor den zwei Klassen, um diese Erfahrung weiter zu tragen und auch zu bewerben.
Immer wieder stellt er mit Nachdruck und Ehrlichkeit dar, dass jeder für seinen weiteren Werdegang verantwortlich ist und es viele weitere Wege gibt. „Macht das Ding hier zu Ende und dann könnt ihr im Sommer neu durchstarten – es macht so Bock (und die Bezahlung ist auch gut 😊)“.
Es wird viel gelacht und aus dem Publikum kommen Fragen mit unterschiedlichsten Aspekten: hast Du Dich wohlgefühlt? Wird Deine Ausbildung wertgeschätzt? Gibt es Zwiespalt im Vergleich mit der deutschen Ausführung und den kanadischen? Wie gehst Du damit um? Hattest Du viel Freizeit? Bist Du gereist? Hast Du die Bauherren kennengelernt? Wie kann ich an den Kontakt kommen? Wie kannst Du über die Frist des ersten Visums heraus dableiben? Ich möchte auswandern, was muss ich tun? Musstest Du andere Baustoffe als Holz und Holzwerkstoffe verarbeiten? Warum müsst ihr das Werkzeug selber kaufen? Wie ist die Bezahlung? Sind die Lebenshaltungskosten hoch?…..Das Interesse an der Person Felix und seiner Geschichte war immens groß. Hätte die Uhrzeit 12:50 nicht das Wochenende eingeläutet, wären sicher einige Fragen gestellt und diskutiert worden.
Wir danken Felix sehr für diesen schönen Vortrag, der uns allen das Arbeiten in Kanada schmackhaft gemacht hat. Alles Gute!

24 Schüler*innen für 2 Wochen zur Horizonterweiterung gen Norden nach Finnland
Unsere Bildungsreise findet statt zum Thema SUSTAINABILITY (Nachhaltigkeit). Die Teilnehmenden aus Deutschland & Finnland erarbeiten sich die Inhalte in binationalen Gruppen sowie in der Arbeitssprache Englisch. Neben dem Erwerb von fachlich-methodischen sowie sozial-kommunikativen Kompetenzen erhalten die Auszubildenden die Möglichkeit, ihre personalen Kompetenzen zu erweitern. Unsere Reise wird gefördert aus Mitteln der Europäischen Union (Erasmus+).
HIER geht es zu unserem Reise-BLOG, erstellt vom Teilnehmer Jannik Todt!
HIER geht es zu unserem Ergebnis-Padlet, erstellt von den deutschen & finnischen Teilnehmenden!
HIER geht es zu unserem Partner-Berufskolleg VAAO sowie zu deren drei Instagram-Seiten zu unserem Projekt (in Finnisch!!!): 1 + 2 + 3
Teilnehmende unseres Berufskollegs: Mario Blaschei (Azubi Feinwerkmechaniker bei WWU in Münster) – Jolina Brinkmann (Azubi Bauzeichnerin bei Heupel Architekten in Münster) – Niklas Cramer (Azubi Bauzeichner bei Landheer Architekten in Münster) – Malte Drees (Azubi Tischler bei Manufaktur Venschott in Greven) – Florian Dreßler (Azubi Berufskraftfahrer, Fachrichtung Güterkraftverkehr bei Josef Hartmann in Greven) – Andre Fillerfang (Azubi Zweiradmechatroniker, Fachrichtung Fahrradtechnik bei Die Edelhelfer in Recklinghausen) – Steffen Hinricher (Azubi Berufskraftfahrer, Fachrichtung Güterkraftverkehr bei Logistik 4 YOU GmbH & Co. KG in Ahaus) – Tom Kleine Hörstkamp (Azubi Landwirt bei Martin Povel in Enniger) – Leo Krug (Azubi Kfz-Mechatroniker, Fachrichtung Nutzfahrzeuge bei AWM in Münster) – Lilly Krumme (Azubi Bauzeichnerin bei PDA Planungsgruppe in Münster) – Mario Kühnbaum (Azubi Feinwerkmechaniker) – Jacqueline Lo Grasso (Azubi Zootierpflegerin bei Zoo Dortmund) – Niklas Lütke Aldenhövel (Azubi Landwirt bei Martin Schölling in Nottuln) – Rebecca Moeschke (Azubi Zootierpflegerin bei Zoo Dortmund) – Gennadiy Navoichik (Azubi Gemüsegärtner bei Bioland Hofgut Schulze Buschhoff in Münster) – Hendrik Nienhaus (Azubi Tischler bei Wiesmanns Küchen in Borken) – Johannes Pienitz (Azubi Kfz-Mechatroniker bei Bosch Schlebuch in Recklinghausen) – Julian Pohlmann (Azubi Landwirt bei Martin Terhardt in Haltern am See) – Julian Rengshausen (Azubi Kfz-Mechatroniker, Fachrichtung Nutzfahrzeuge bei AWM in Münster) – Maik Rosemann (Azubi Berufskraftfahrer, Fachrichtung Personenverkehr bei Erfmann Reisen in Altenberge) – Lea Schulte Spechtel (Azubi Gemüsegärtnerin bei Bioland-Gärtnerei Neiteler in Nottuln) – Jannik Todt (Azubi Zootierpfleger bei Zoo Dortmund) – Tim Zielenski (Azubi Elektroniker, Fachrichtung Energie und Gebäudetechnik bei KVI Kabelverlegung in Castrop-Rauxel) – Hannah Zimmermann (Azubi Bauzeichnerin bei LWL Bau- und Liegenschaftsbetrieb in Münster).
Wir danken den Ausbildungsbetrieben, dass sie ihren Auszubildenden dieses einmalige Erlebnis ermöglicht haben!
Das Erasmus-Team vom Ketteler-Berufskolleg: Nils Wessels, Birgit Heidler und Julia Feldkamp.

Ketteler goes to Finland - Internationale Schulpartnerschaften nehmen wieder Fahrt auf
ENDLICH! … Unsere internationalen Schulpartnerschaften starten wieder!
Nach der – gefühlt – viel zu langen coronabedingten Pause für unsere von der Europäischen Union geförderten internationalen ERASMUS+-Projekte wird es nun bald wieder zu einem Arbeitsbesuch zu unserer Partnerschule VAAO nach Valkeakoski in Finnland gehen. Die Projektkoordinator*innen Nils Wessels & Birgit Heidler hatten zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, an der über 30 interessierte Schüler*innen unseres Berufskollegs teilgenommen haben; insgesamt stehen sogar über 50 Personen auf der Bewerber*innenliste, von denen aber leider nur 24 mitfahren können. Die 15-tägige Studienfahrt „Travel, Work and Culture – Exploring Finland“ wird vom 10. bis 24. September 2022 stattfinden. Die Fahrt wird mit dem Reisebus erfolgen, so dass wir jederzeit maximal flexibel sein werden. Die Unterkunft wird auf einem finnischen Campingplatz an einem der vielen und wunderbaren Seen und in typischen finnischen Holzhütten mit jeweils eigener Sauna sein, so dass wir jederzeit zu unseren gastgebenden finnischen Schüler*innen und Lehrer*innen Kontakt halten & die finnische Kultur erspüren können. Die Partnerschule wird uns einladen, das finnische Ausbildungssystem kennenzulernen, welches sich erheblich von unserem in Deutschland unterscheidet, denn die berufliche Ausbildung in Finnland findet fast ausschließlich in deren „Berufsschulen“ statt. Besonderer Wert wird zusätzlich darauf gelegt, dass deutsche und finnische Auszubildende in binationalen Lerngruppen Lerninhalte aus ihrer Berufsausbildung bearbeiten. Wir werden zudem die finnische Hauptstadt Helsinki, die finnische Studentenstadt Tampere sowie die estnische Hauptstadt Tallinn und die schwedische Hauptstadt Stockholm erkunden. Und das zum Großteil zusammen mit unseren finnischen Partnerschüler*innen. Übrigens: deshalb wird die Arbeitssprache Englisch sein, denn Finnisch ist nicht so leicht zu lernen. 😉

Besuch aus Finnland am WEvKB
Seit vielen Jahren pflegt das Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskolleg eine intensive Freundschaft mit unserer internationalen Partnerschule in Valkeakoski, Finnland. Seit 1996 haben mehr als 200 Auszubildende unseres Berufskollegs und über 140 finnische Auszubildende an verschiedenen Austauschprogrammen teilgenommen. Damit diese Projekte realisiert werden können, benötigt es einiges an Vorbereitung und Koordination.
Im September 2022 wird der nächste Besuch in Valkeakoski stattfinden. Um diesen vorzubereiten aber auch um neue Projekte und Austauschmöglichkeiten auszuloten, besuchten uns Heidi-Maria Listo und Janne Hietanummi von unserer Partnerschule in Finnland. Birgit Heidler und Nils Wessels tauschten sich intensiv mit den Kolleg*innen aus, diskutierten gemeinsam mit dem Schulleiter, Herrn Ingenhorst, über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Ausbildungssysteme und die Potentiale einer verstärkten Zusammenarbeit.
Zukünftig erhoffen wir uns, diese Partnerschaft deutlich zu intensivieren und noch mehr Schüler*innen unserer Schule die Möglichkeit zu geben, im europäischen Ausland zu arbeiten und den europäischen Gedanken zu leben. Gerade aktuell ist dies wichtiger als je zuvor!
Nachmittags besuchten die finnischen Kolleg*innen gemeinsam mit den deutschen Koordinator*innen das Handwerkskammerbildungszentrum. Andreas Bendel gab spannende Einblicke in die dortige Arbeit. Als Koordinator der Kontaktstelle Ausland erläuterte er zudem welche Möglichkeiten bestehen, mit Hilfe des HBZ Auslandspraktika für Auszubildende zu realisieren.
Wir bedanken uns bei Janne und Heidi-Maria für den Besuch und bei Herrn Bendel für die spannende Führung im HBZ.
(N. Wessels)

Ostern - ein Fest der Hoffnung und des Friedens!
Das christliche Osterfest ist ein Fest der Hoffnung und auch des Friedens!
Schon lange nicht mehr haben wir in Europa uns Frieden so sehr herbeigesehnt wie aktuell.
Wir wünschen allen ein friedvolles Osterfest, verbunden mit dem Wunsch auf Frieden in allen Ländern.
In diesem Zusammenhang einen ganz herzlichen Dank an alle, die zum guten Gelingen der Grill- und Pfandsammelaktion für die „Aktion Lichtblicke“ beigetragen haben, die sich für Geflüchtete aus der Ukraine einsetzt.

Als Betriebsassistentin in Finnland eine APP für Europa entwickeln
Für Auszubildende im Handwerk wird am Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskolleg in Münster die Zusatzqualifizierung „Betriebsassistent*in im Handwerk“ angeboten und von vielen Interessierten angenommen. Es handelt sich um eine Maßnahme, die von der Handwerkskammer Münster ausdrücklich unterstützt wird und in der besonders engagierte Jugendliche bereits während ihrer beruflichen Erstausbildung den Teil III der Meisterprüfung (kaufmännischer Teil) sowie ein Zertifikat im Bereich Englisch für das Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung erwerben können.
LENA PÖPPELMANN, Auszubildende zur Zweiradmechatronikerin, Fachrichtung Fahrradtechnik sowie Teilnehmerin an der Zusatzqualifikation berichtet von einem außergewöhnlichem Erlebnis…
„Als sich mir Mitte 2018 die Möglichkeit bot, an dem von der Europäischen Union finanziell geförderten Erasmus+ Projekt „YEUGO – Work APPlication for Europe II“ teilzunehmen, musste ich sie einfach ergreifen. Das Ziel, gemeinsam mit 12 finnischen und 12 estnischen SchülerInnen eine App zu entwickeln reizte mich, denn was steht mehr für Fortschritt und Entwicklung als das Internet? Andere Kulturen kennenlernen, das Englisch aufpolieren und gemeinsam etwas zu erschaffen – ein Jackpot!
Nachdem wir uns bei dem Besuch der Finnen und Esten in Deutschland im Frühjahr 2019 untereinander gut kennen lernen konnten und unter der Anleitung des professionellen Kommunikationsdesigners Lutz Lindemann (HIER) erste Schritte in Richtung der App getan wurden, folgte im September 2019 der Rückbesuch in Finnland. Wir fuhren mit 24 motivierten SchülerInnen mit dem Bus über Schweden bis nach Valkeakoski, einer kleinen Stadt im Süden Finnlands. Diese zweitägige Anfahrt nahmen wir gerne in Kauf, um in Finnland mobil zu sein und möglichst viel von dem Land sehen zu können.
Die intensive Arbeit an Marketing, Inhalt, Aufbau, Programmierung, Website und Veröffentlichung der App machte eine gute Kommunikation in englischer Sprache unverzichtbar. Ziel war es, die Länder Estland, Finnland und Deutschland in der App zu vergleichen und zu beschreiben, um gesammelte Informationen zu (in Zukunft) allen EU-Ländern geben zu können. Wir möchten hiermit Reisenden, Schülern und Lehrern eine Möglichkeit geben, mit einem einzigen Programm einen Überblick über alle EU-Länder zu haben. Lebens- und Arbeitsbedingungen bilden hierbei den Schwerpunkt.
Auf Instagram (HIER) und Facebook (HIER) haben wir jeden Schritt unserer Arbeit festgehalten. Auch im eTwinning-Programm der Europäischen Kommission (HIER), das Schulen aus Europa über das Internet miteinander vernetzt, haben wir unsere Ergebnisse veröffentlicht. Ebenso haben wir via „Prezi“ (HIER) eine Präsentation erstellt, die online einzusehen ist. Zwei Softwareprogramme halfen uns dabei, die Projektarbeit im Überblick zu behalten: mit „MindMeister“ (HIER) konnten wir zu Beginn unsere Gedanken als Mind-Map visualisieren. Mit der Projektmanagementsoftware „Trello“ (HIER) konnten wir zu jeder Zeit und an jedem Ort unsere Arbeiten teilen, einsehen und überblicken.
Neben langen Arbeitstagen im Plenum und in Kleingruppen haben wir uns auch selbst ein direktes Bild der finnischen Kultur machen können. Wir entdeckten traditionelles Gebäck, erfuhren etwas über die Vegetation des Landes und über die Eigenheiten der Finnen. Auf Grund der Temperaturen und des Wetters kann man nahezu überall eine Sauna finden, ganz anders als wir es aus Deutschland kennen. Wir ließen die Ruhe des Landes auf uns wirken und konnten mit der Zeit immer besser erkennen, was den Finnen und seine Kultur ausmacht. Die Weite des Landes spiegelt sich auch im Alltag und Wesen der Finnen wider: die Distanz, die an Bushaltestellen, im Aufzug und auf der Straße zu anderen Menschen eingehalten wird, ist deutlich größer, als wir es aus Deutschland kannten, und generell ist der Finne ein schweigsamer aber herzlicher Mensch.
Wir hatten die Möglichkeit, die Glasbläserei Iittala zu besichtigen, von der nach Erzählungen der Austauschpartner in jedem finnischen Haushalt mindestens ein Gegenstand in dem typisch finnischen Punkt-Design steht. Auch die Sportkultur lernten wir bei einem spannenden Eishockeyspiel kennen und schätzen. Verschiedene Museen, Ausflüge zur Universitätsstadt Tampere und ein Besuch des Parlaments in Helsinki füllten unsere Tage zusätzlich mit Erlebnissen und Bildern, die uns allen wohl noch sehr lange im Gedächtnis bleiben.
Von der Arbeit in englischer Fachsprache werde ich im beruflichen Alltag definitiv profitieren können. Ich denke, es hat mir einen sicheren Umgang mit der Sprache und eine gewisse Kommunikationsstärke gegeben, die ich anders nicht so schnell erlangt hätte. Es war ein schönes Gefühl, nach langer Arbeit endlich die YEUGO-App im Playstore (HIER) hochzuladen und die Website (HIER) online zu schalten. Ohne Zweifel habe ich Erfahrungen gemacht, die ich nicht eintauschen möchte. Selten hatte ich die Chance, eine andere Kultur so intensiv kennenzulernen und mich mit ihr auseinanderzusetzen.“


Einen Blick hinter die Kulissen ...
… wagten die angehenden Landwirte der Klassen LWM 3 und LWM 4: Sie besuchten gemeinsam mit ihren Lehrern Alexandra Vogel und Erwin Köster einen Vormittag lang die Redaktion der Zeitschrift Wochenblatt im Landwirtschaftsverlag in Münster-Hiltrup. …
Was ist ein Thema? Wie kommt ein Thema in die Zeitschrift? Und woher kommen die Themen eigentlich? Wie sieht der Tagesablauf der Redakteure aus? Und wie wird man eigentlich Redakteur*in beim Wochenblatt? – Das sind nur einige der Fragen, auf die die angehenden Landwirte ausführliche Antworten bekamen. Und das von gleich drei Wochenblatt-Machern: Chefredakteur Anselm Richter, Redakteur Patrick Otte, der die junge Rubrik „Startklar“ betreut sowie von Volontärin Annika Kracht.
Es wurde aber nicht nur gefragt, sondern auch intensiv diskutiert – über den Strukturwandel, Digitalisierung und über das Thema Frauen in der Landwirtschaft.
Das Resümee der Schüler*innen: Der Blick hinter die Kulissen hat sich gelohnt! Das herzliche Willkommen der Redaktion und die Offenheit, mit der die Redakteure über ihren Job gesprochen haben, haben die angehenden Landwirte beeindruckt. Und der ein oder andere hat seit dem Besuch sogar einen neuen Berufswunsch für die Zeit nach der Ausbildung: Redakteur beim Wochenblatt.
(A. Vogel)